Mobilitätsinitiative

In diesem Bereich brauchen wir einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltigen Lösungen. In Zukunft müssen Fußgänger, Radfahrer und vor allen Dingen der ÖPNV deutlich stärker im Mittelpunkt stehen als bisher.
Insbesondere für Kinder muss die Verkehrssicherheit erhöht werden. Deshalb darf vor Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen dem motorisierten Individualverkehr nicht mehr der Vorrang gegeben werden.

Fuß- und Radwege besser ausbauen

Viele kurze (Alltags-)Wege können zu Fuß, oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Um dies zu fördern, ist es notwendig, dass Fußgänger und Radfahrer gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen können. Sichere und attraktive Fuß- und Radwege sind dazu notwendig. Aber auch neuartige, innovative Verkehrskonzepte wie beispielsweise "shared space" (gemeinsam genutzte Verkehrsbereiche) können dafür gute Ansätze liefern.
Fußwege müssen so gestaltet werden, dass sie von Menschen aller Altersgruppen mit und ohne Behinderung gut und sicher begehbar sind, also auch mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen.
Nötig ist ein Radwegekonzept mit Fahrradstraßen und Ausbau des inner- und überörtlichen Radwegenetzes, bspw. eines Radschnellweges nach München. Dazu gehören moderne und sichere Fahrrad-Abstellmöglichkeiten in ausreichender Zahl.
Um hier besser und schneller in die Umsetzung zu kommen sollte die Gemeinde Vaterstetten der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) beitreten.

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ÖPNV stärken

Bei den Busverbindungen ist eine höhere Taktung und Ausweitung des Angebotes in den Morgen- und Abendstunden, sowie am Wochenende erforderlich, ergänzt durch Sammeltaxis und Seniorenfahrdienste.
Dem Sprecher der SPD-Gemeinderatsfraktion, Josef Mittermeier, ist es auf Grund seiner guten persönlichen Kontakte zum Poinger Bürgermeister Albert Hingerl gelungen, dass im Dezember 2021 eine Expressbuslinie vom Poinger S-Bahnhof über die Vaterstettener Ortsteile Neufarn, Parsdorf und Weißenfeld zur U-Bahnhaltestelle Messestadt-Ost in Betrieb geht. Sie verkehrt in den Hauptverkehrszeiten im 20-Minutentakt und in den Nebenverkehrszeiten im 40-Minutentakt. Die Kosten teilen sich die Gemeinden Poing und Vaterstetten, sowie der Landkreis Ebersberg jeweils zu einem Drittel. Damit steht den nördlichen Ortsteilen eine sehr attraktive, neue Verbindung nach München und zurück zur Verfügung. Das Vaterstettener Bussystem kann dadurch stärker auf die anderen Ortsteile Purfing, Hergolding und insbesondere auf Vaterstetten und Baldham fokussiert werden.
Dieses Beispiel zeigt, dass eine interkommunale Zusammenarbeit im öffentlichen Personennahverkehr gute, zusätzliche und für alle Beteiligten bezahlbare Angebote schaffen kann.

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Unzulänglichkeiten bei S-Bahn / Bahn reduzieren

Die Unzuverlässigkeit der S-Bahn ist leider zu einem Dauerproblem geworden. Hier muss sich die Gemeinde Vaterstetten im Schulterschluss mit den anderen Gemeinden an der S-Bahnlinie 4/6 bei der Bahn und der Landesregierung dafür einsetzen, dass die Mängel endlich abgestellt werden. Eine Verschlechterung des Fahrtenangebots durch die zweite Stammstrecke kann nicht akzeptiert werden.
Auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung bezüglich der Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel müssen sich die Bahnanliegergemeinden solidarisieren. Es muss klar und unmissverständlich gefordert werden, dass bei einer Erhöhung der (Güter-)Zugfrequenz die Bahnlinie als Neubaustrecke gewertet werden muss und damit ein vernünftiger Lärmschutz realisiert wird. Eine Nutzung der S-Bahngleise durch den (Güter-)Fernverkehr muss ausgeschlossen werden. In die weiteren Planungen müssen die Gemeinden frühzeitig einbezogen werden.

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Straßenverkehr für Anwohner verträglicher machen

Leider wird nach wie vor der motorisierte Individualverkehr eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Auf den regionalen und überregionalen Durchgangsverkehr haben wir dabei leider wenig Einfluss. Es geht zum einen darum diesen langsamer zu machen, um damit Lärm- und Abgasbelastungen, sowie das Gefährdungspotenzial zu minimieren. Dazu sollte auch auf den Durchfahrtstraßen in den einzelnen Ortsteilen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer eingeführt werden.
Als Ultima Ratio sehen wir den Bau von Umgehungsstraßen, wenn dadurch sehr hohe Verkehrsbelastungen deutlich reduziert werden können. Wir befürworten die Ortsumfahrungen von Parsdorf, Weißenfeld und Hergolding deshalb, weil durch sie das Verkehrsaufkommen in diesen Orten um ca. 80 Prozent reduziert wird. In einem langwierigen und aufwändigen Planungsprozess wurde aus 26 Varianten, die Variante ausgesucht, die unter Berücksichtigung verschiedener Belange (Verkehrswirksamkeit, Umweltbelastung, Kosten, etc.) in Summe am besten abgeschnitten hat.
Die SPD Vaterstetten wird weiter darauf drängen, dass an den Autobahnen A94 und A99, sowie an der Bundestraße B304 wirkungsvolle Schallschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

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