Vaterstetten-Nordwest: Bauboom oder organisches Wachstum?

26. Februar 2014

Mit dem Thema: "Vaterstetten-Nordwest: Bauboom, oder organisches Wachstum?" startete die SPD-Vaterstetten ihre Reihe "Mit den Kandidaten diskutieren". Dabei handelt es sich um ein Thema das in letzter Zeit völlig aus der öffentlichen Diskussion verschwunden ist. Die SPD bedauert dies, da weit reichende Entscheidungen getroffen wurden, die erhebliche Auswirkungen auf die Siedlungsentwicklung in Vaterstetten haben.

Ortsvorsitzender und SPD-Spitzenkandidat Sepp Mittermeier ging in seiner Einführung auf die lange Vorgeschichte dieses Siedlungsprojekts ein. Er erläuterte, dass der Ausgangspunkt die 2005 vom früheren Bürgermeister Robert Niedergesäß und seiner CSU gestartete Initiative Zukunft planen (IZP) war. Auch die nach der knappen Ablehnung des IZP in einem Bürgerentscheid gestartete Zukunftswerkstatt kam zu keinem eindeutigen Ergebnis. Erst im Rahmen der Diskussionen zum Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP) wurde ein Vorschlag entwickelt, der von einer großen Mehrheit im Gemeinderat getragen wurde.

"Wir waren anfangs strikt gegen eine Wohnbebauung in dieser ortsfernen, lärmbelasteten Lage", beschreibt Mittermeier die Ausgangsposition der Sozialdemokraten. Der Großteil der Flächen dort ist in Gemeindebesitz. "Vor dem Hintergrund der dringend notwendigen Generalsanierung der Schulen, mit einem Finanzbedarf von mehr als 20 Mio. Euro, haben wir dem sehr weit reichenden GEP-Kompromiss nach langer intensiver Diskussion Anfang 2012 zugestimmt", so Mittermeier weiter.

Diese Situation hat sich dann allerdings grundlegend geändert. So kam plötzlich der Neubau eines Schulzentrums ins Gespräch, der über die Vermarktung der Grundstücke der bisherigen Schulstandorte finanziert werden sollte. Erst nachdem die Mehrheit im Gemeinderat, anders als im GEP festgelegt, den genossenschaftlichen Wohnungsbau und die Aufnahme des vorgesehenen Gewerbegebiets in den Bebauungsplan abgelehnt hat, haben die Sozialdemokraten den Kompromiss aufgekündigt. "Das hat für uns das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht und wir haben deswegen dem Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke nicht zugestimmt", so Mittermeier dazu.

In der anschließenden Diskussion wurde großes Unverständnis darüber geäußert, dass hier gegen jegliche Vernunft ein großes Wohngebiet realisiert werden soll. Außerdem wurden Befürchtungen geäußert, ob man die Verkehrsproblematik in den Griff bekommt. Und es kam immer wieder die Frage, warum man in der derzeitigen Situation, in der günstiger Wohnraum gesucht wird, auf genossenschaftlichen Wohnungsbau verzichtet.

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