Typisch Union – Typisch CSU – Streit statt Handeln

10. April 2021

Landrat Niedergesäß erweist seiner Partei und uns Bürgern einen Bärendienst - mit seinen Aussagen sorgt er für Unruhe und Konfusion, genau entgegen dem aktuellen Trend auf Bundes-Ebene

Corona Virus 3D

Alle (Frühwarn-) Indikatoren bedeuten uns eine Notwendigkeit zu Handeln, um Infektionsketten zu durchbrechen und eine weitere Verschärfung der Pandemie-Lage in unserem Land zu verhindern. Intensiv-Ärzte und Krankenhäuser schlagen Alarm. Ein dringend notwendiger Oster-Lockdown wurde verbummelt. Ein dringend notwendiges Durchgreifen zur Begrenzung der Infektionszahlen auf nationaler Ebene wird wohl noch etwas auf sich warten lassen (Gesetzgebungsprozess). Und sowohl die gesamte Union, wie auch die kleinere Schwester CSU, sind sich intern nicht 'grün'. Doch, Streiten statt Handeln bringt uns jetzt nicht weiter.

Auf nationaler Ebene legen sich unionsgeführte Bundesländer quer, wenn es um eine einheitliche und durchgreifende Pandemie-Bekämpfung geht. Im Freistaat kriegen sich Ministerpräsident Söder und Landrat Niedergesäß in die Haare.

Gelähmte Untätigkeit charakterisiert die Phase der Pandemie, in der wir uns gerade befinden - während die Infektionslage zu eskalieren droht. RKI-Chef Wieler warnte gerade noch, dass jeder Tag des Zögerns und Zauderns Menschenleben kostet.

Wir sollten nun Kontakte herunterfahren - und was macht unser Landrat? Er philosophiert über weitere Öffnungen, die er jetzt durchdrücken will - also ein Herauffahren von sozialen Kontakten; fantasiert davon, dass mehr Testen ein Ansteigen der Infektionszahlen und ein Verschieben seiner Öffnungspläne bedeuten würde (als wenn man die Augen schließen könnte, und alles wäre vorbei, da man es ja nicht sieht); und radebricht etwas von Fremden die seinen Kindern im Gesicht herum fuhrwerken würden.

Herr Niedergesäß: welchen Eindruck möchten Sie hier erwecken und welches Klientel haben Sie da im Auge?

Aber am besten ist wirklich die Aussage von Herrn Niedergesäß im Münchner Merkur (merkur.de ), wonach er sich gegen Söders Teststrategie stellt, weil er ernsthaft meint: Bloß nicht mehr testen, um die für seine geplanten Öffnungen maßgeblichen Inzidenzwerte nicht zu erhöhen.

Keine Tests - Keine Fallzahlen - Kein Virus - Kein Lockdown?

Ach, wenns doch nur so einfach wär. Aber die Augen zu verschließen bringt leider nichts!

Auch wir wünschen uns wie alle anderen ebenfalls: Öffnungen, mehr Normalität und eine Stabilisierung gebeutelter Wirtschaftsbranchen - aber doch nicht um jeden Preis - und erst recht nicht, wenn es um Schicksale von Menschen geht.
Öffnen, ja gerne - aber später - nicht jetzt! Erst mal die eingangs genannten Indikatoren wieder auf ein beherrschbares Niveau bringen. Wir zahlen eben jetzt den Preis für das zögerliche Handeln im Herbst und Winter letzten Jahres, so wie jetzt im Frühjahr.
Folgen wir doch lieber der Wissenschaft, statt unserem Bauchgefühl. Und: Tun wir endlich das, was getan werden muss!

Die Sache mit den Schnell- und Selbst-Tests ...

Über Tests kann man viel diskutieren, gerade über die Selbst-und Schnelltests (alles hat seine Vor-/Nachteile und Einsatzgebiete). Sicher, oft gilt: besser so, als nichts - und jeder identifizierte Infizierte mehr ist besser, als unentdeckt zu bleiben und andere anzustecken. Aber in der aktuellen Phase des Pandemiegeschehens und gerade jetzt nach Ostern, (noch) in den Ferien, wo die Infektions- und Meldezahlen alles andere als verlässlich und belastbar sind, wäre ein weiteres Öffnen absolut verantwortungslos. Denn zuerst müssen wir das nationale Pandemiegeschehen in den Griff bekommen, die Ansteckungs- und Todesraten senken, Intensivstationen und Krankenhäuser entlasten - und das geht aktuell nur mit einem harten Lockdown. Und vor allem ohne widersprüchliche Aussagen und Ränkespiele der Regierenden und Partei-Verantwortlichen.

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UPDATE in der causa ...

vom 10.04.2021

Lesen sie hier, wie die Geschichte weiter gegangen ist:

  • Ebersberger Zeitung vom 09.04.2021 auf merkur.de: "EZ WEIST KRITIK ZURÜCK – Berichterstattung zu Corona-Testpflicht für Schüler: Landrat fühlt sich missverstanden"
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Jetzt in Vaterstetten / Baldham testen lassen!
Hier und hier zeigen wir Ihnen wo und wie Sie einen PCR- oder Antigen-Schnelltest machen lassen können.

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UPDATE #2 in der causa ...

vom 13.04.2021

Ein Teil des Prologs zu o.g. Schildbürger-Geschichte:

  • Süddeutsche Zeitung vom 18.03.2021 auf sueddeutsche.de: "Demonstration – Corona-Leugner instrumentalisieren Ebersberger Landrat"
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Erst Öffnen wollen - und dann noch nicht mal die Infrastruktur haben

Update vom 18.04.2021

Hier gibt unser Landrat offen zu, dass er die letzten Wochen Öffnungen gefordert hat, ohne die Infrastruktur dafür vorzuhalten.

  • So heißt es zu Beginn des Artikels: "Jetzt baut sie mit ihren Mitarbeitern (...) im Landkreis das System auf und schult die Verwaltungsmitarbeiter". (Mit "sie" ist hier Frau Dr. Katalyn Roßmann gemeint, eine Bundeswehr-Veterinärin.)

  • Außerdem heißt es "Noch muss dazu im Landkreis die entsprechende Software installiert und die verschiedenen Stellen vor Ort (...) miteinander vernetzt werden."

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