SPD-Vaterstetten am Puls der Zeit: 33. Vaterstettener Friedensgespräch

33. Vaterstettener Friedengespräch - Aufrüstung, Wehrpflicht, Diplomatie - wie sichern wir den Frieden?

25. Oktober 2025

Aufrüstung, Wehrpflicht, Diplomatie - wie sichern wir den Frieden?

Volles Haus beim 33. Vaterstettener Friedensgespräch der SPD: Unter dem Titel „Wehrpflicht, Aufrüstung, Diplomatie – wie sichern wir den Frieden?“ diskutierten am Freitagabend im OHA! zwei ausgewiesene Experten über die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Gegenwart – und die Frage, wie Frieden in einer zunehmend unsicheren Welt erhalten werden kann. Auf dem Podium sprachen der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, und Priv.-Doz. Dr. Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr in München, Experte für internationale Sicherheitspolitik.

In ihren Beiträgen beleuchteten die Gäste die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die veränderte geopolitische Lage in Europa und die Rolle Deutschlands in einer „Zeitenwende“, die längst Realität geworden ist.

Dr. Frank Sauer betonte, dass Russland durch hybride Kriegsführung, Cyberangriffe und gezielte Desinformation die europäische Sicherheitsordnung unter Druck setze. Zugleich warnte er vor der wachsenden Unsicherheit im transatlantischen Verhältnis. Unter der erneuten Präsidentschaft Donald Trumps sei die Garantiemacht USA selbst zu einer unberechenbaren Kraft geworden, auf die wir uns im Angriffsfall nicht einfach verlassen können. Daraus ergebe sich für Europa die Notwendigkeit, eigene sicherheitspolitische und gesellschaftliche Resilienz zu stärken.

MdB Christoph Schmid hob hervor, dass die Politik bereits viele Schritte im Rahmen der Zeitenwende umgesetzt habe. Eine allgemeine Wehrpflicht sehe er derzeit skeptisch, stattdessen wolle man auf Freiwilligkeit setzen und die Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber stärken. Einig waren sich beide Referenten darin, dass der Zivilschutz in Deutschland dringend gestärkt werden muss, um auf Krisen besser vorbereitet zu sein.

In der abschließenden Diskussion mit dem Publikum wurden auch Fragen zur Zukunft Europas, zur Rolle junger Menschen im Dienst für den Staat und zu Chancen für Diplomatie erörtert. Auf die abschließende Frage, ob bald ein Frieden in der Ukraine zu erwarten sei, äußerten sich beide Experten zwar hoffnungsvoll, sahen jedoch wenig Anlass zu kurzfristigem Optimismus. Bruno Wirnitzer, der die Veranstaltung organisiert und moderiert hatte, zeigte sich am Ende des Abends zufrieden: „Gerade in unsicheren Zeiten braucht es Orte für faktenbasierte Diskussionen und offenen Dialog – das ist das Ziel unserer Friedensgespräche seit über drei Jahrzehnten.“

Die Veranstaltungsreihe besteht seit 35 Jahren und bietet Raum für Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaft und Politik. Der Eintritt ist stets frei, das Format überparteilich und offen für alle Interessierten.

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