Bei der Grundsatzentscheidung hat die SPD-Gemeinderatsfraktion gegen die Ausweisung eines 40ha großen Gewerbegebiets zwischen Parsdorf und Grub gestimmt.
"Das war keine leichte Entscheidung", so Fraktionssprecher Sepp Mittermeier dazu. Nach Meinung der Sozialdemokraten wäre die Umsiedlung eines großen Maschinenbaubetriebs aus München zu uns sicherlich lukrativ. Von einem flächenintensiven Logistikunternehmen halten die Genossen allerdings gar nichts. "Diese Kröte wollten wir nicht schlucken", so Gemeinderätin Maria Wirnitzer dazu. Außerdem, so die SPD, müsse bei einer solch gigantischen Gewerbeansiedlung, bei der 40 ha wertvolle landwirtschaftliche Fläche versiegelt wird, wirklich alles stimmen. Das ist hier leider nicht der Fall.
Die SPD wundert sich insbesondere über Bürgermeister Georg Reitsberger und seine Freien Wähler, die sich, wegen des angeblich hohen Flächenverbrauchs, gegen die Umfahrungen von Parsdorf und Weißenfeld aussprechen, befürworten allerdings einen etwa siebenmal höheren Flächenverbrauch für das Gewerbegebot Parsdorf III. Der Bürgermeister spricht sogar von einem optimalen Standort. "Das verstehe wer mag", so Mittermeier dazu.
Weitere Gründe die zur Ablehnung der SPD führten:
- Keine Bemühungen der Gemeindeverwaltung, sowie von Seiten der CSU und FW, auch mal kleinere lukrative Betriebe mit wenig Flächenverbrauch anzusiedeln. Hier gäbe es auch Flächen in Vaterstetten und Baldham. Für die Stabilität der Gewerbesteuereinnahmen ist ein gesunder Firmenmix unerlässlich.
- Ausweisung der Gewerbefläche mitten in der freien Landschaft. Welche dramatischen Folgen das für das Landschaftsbild hat zeigen die über Computer erstellten Bilder der zukünftigen Fabrikhallen. Die 2007 von den Gemeinden Poing und Vaterstetten beschlossene Absicht einer gemeinsamen Gewerbegebietsausweisung, beginnend vom S-Bahnhalt Grub aus, wurde leider ignoriert.
- Unser Vorschlag die Ausgleichsflächen östlich des Gewerbegebiets Parsdorf II in Richtung Neufarn auszuweisen wurde abgelehnt. Damit hätte man weiteren Begehrlichkeiten zur Flächenausweisung für Gewerbe in Parsdorf einen Riegel vorschieben können.
- Ausschließliche verkehrliche Anbindung an die A94 über die Anschlussstelle Parsdorf anstatt einer zusätzlichen Anbindung an die M1 bei Feldkirchen. Bereits jetzt ist die A94 bei Parsdorf in den Hauptverkehrszeiten ständig überlastet, was zu einem enormen Ausweichverkehr durch die Ortschaften Neufarn, Parsdorf und Weißenfeld führt.
Zumindest hat der von der SPD geforderte und von ihr in den Grundzügen formulierte Kriterienkatalog in einem Bereich Wirkung gezeigt. Es sollen auf den Dächern der Hallen große Fotovoltaikanlagen entstehen.
Sepp Mittermeier
Sprecher SPD-Gemeinderatsfraktion Vaterstetten