Nachdem das Investoren-Konsortium um die Firma Daldrup nun einen Versicherer für die Bohrung gefunden hat und das Geothermieprojekt weiterführen will, zeigt sich die Vaterstettener SPD-Gemeinderatsfraktion positiv überrascht von dieser Entwicklung.
"Wir haben eigentlich nicht mehr daran geglaubt, dass die Erdwärme in Vaterstetten noch genutzt werden wird", so der Fraktionsvorsitzende Sepp Mittermeier dazu.
Die ablehnende Haltung des ersten und zweiten Bürgermeisters bezüglich dieser neuen Entwicklung stößt bei den Sozialdemokraten allerdings auf völliges Unverständnis. „Ich verstehe nicht warum ein im Jahr 2013 mit nur einer Gegenstimme beschlossenes Projekt nun völliger Unsinn sein soll?“, so Mittermeier zur Stellungnahme des zweiten Bürgermeisters Martin Wagner. Auch die Äußerung von erstem Bürgermeister Georg Reitsberger, dass die Geothermie momentan nicht nötig sei und man ja noch Zeit hätte sie irgendwann mal umzusetzen – sie hält ja bekanntlich 500 Jahre – kann die SPD-Fraktion nicht nachvollziehen. In Vaterstetten liegt der Anteil erneuerbarer Energien im Bereich Strom und Wärme momentan lediglich bei zehn Prozent.
Mit der Tiefengeothermie kann der Anteil erneuerbarer Energie deutlich nach oben gefahren werden. "Wir dürfen diese Möglichkeit nicht einfach vom Tisch wischen", so Mittermeier dazu. Die SPD-Fraktion hat deshalb einen Antrag gestellt, in dem sie fordert, dass zur Oktobersitzung des Gemeinderats kompetente Vertreter des Projektpartners Geysir Europe GmbH eingeladen werden, die erläutern wie das Geothermieprojekt umgesetzt werden kann. "Wir sollten diese Jahrhundertchance nicht ignorieren und ernsthaft zusammen mit dem Investorenkonsortium die Umsetzungsmöglichkeiten prüfen", begründet SPD-Fraktionsvorsitzender Sepp Mittermeier, den Antrag.