Nachdem sich der dritte Bürgermeister Wolfgang Will (FDP) mit einem offenen Brief an Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) gewandt hat, meldet sich nun auch die Vaterstettener SPD zu Wort und plädiert weiterhin für den Bau eines Schulzentrums am Sportgelände.
"Für uns ist es völlig unverständlich, dass nicht mehr sachliche Gründe die Basis für Entscheidungen sind, sondern Wahlversprechen und die Angst bei den nächsten Kommunalwahlen Stimmen zu verlieren", so der neue SPD-Ortsvorsitzende Sepp Mittermeier. "Interessant ist auch, dass sich noch im Herbst letzten Jahres die meisten Gemeinderäte für ein großes Schulzentrum ausgesprochen haben", so Mittermeier weiter. SPD-Gemeinderätin Cordula Koch meint dazu: "Wir möchten ausdrücklich betonen, dass nicht die Finanzierung für uns die entscheidende Rolle spielt, sondern, dass in einem neuen Schulzentrum unter anderem aktuelle, nach neusten pädagogischen Gesichtspunkten entwickelte Raumkonzepte, insbesondere im Hinblick auf Ganztagsangebote, optimal umgesetzt werden können. Außerdem sprechen noch viele andere Aspekte für die so genannte große Lösung."
Allerdings müssen nach Meinung der Sozialdemokraten aber auch die finanziellen Auswirkungen bei einer Entscheidung berücksichtigt werden. "Das sind wir als verantwortungsbewusste Gemeinderäte unseren Bürgern schuldig", meint dazu Fraktionsvorsitzender Günter Lenz. Laut SPD muss beim Erhalt des Schulstandortes Wendelsteinstraße im Vergleich mit dem Neubau eines großen Schulzentrums mit Mehrkosten von ca. sechs Mio. Euro bei der Generalsanierung, bzw. von ca. neun Mio. Euro beim Neubau der Wendelsteinschule gerechnet werden. "Diese Zahlen sind den von der Gemeinde beauftragten Gutachten und Untersuchungen zu entnehmen", so Sepp Mittermeier dazu.
Nach Meinung der Sozialdemokraten ist eine Gegenfinanzierung durch den Ausverkauf gemeindeeigener Grundstücke in Vaterstetten-Nordwest der falsche Ansatz. "Das wäre kurzsichtig und beraubt uns der Reserven für die Zukunft. Außerdem ist dieses Areal für eine massive Wohnbebauung nicht besonders geeignet", meint Gemeinderat Jo Neunert dazu.
Die SPD-Gemeinderatsfraktion ist der Meinung, dass eine Entscheidung zu den Schulen nicht übers Knie gebrochen werden darf, sondern, dass nach rein sachlichen Gesichtspunkten entschieden werden muss. Mittermeier stellt dazu fest: "Wir stehen hier mit unserer Meinung nicht allein, sondern auch Ratsmitglieder anderer Parteien plädieren dafür sich die Option der großen Lösung offen zu halten, wie in der Debatte in der Oktobersitzung unschwer zu erkennen war."
Sepp Mittermeier
SPD-Ortsvorsitzender
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender